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Lutz Neitzert:
ETIDORHPA - APHRODITE
Magic Mushrooms und ewige Liebe - Eine Geschichte geht in den Underground
- Radio-Manuskript - 2004 -
ANMODERATION: In vielen Fantasy- und Science Fiction-Geschichten
des 19. Jahrhunderts stieg man auf der Suche nach den letzten Geheimnissen
hinab ins Innere unserer Erde. Bei Jules Verne, H.G. Wells, selbst
Lewis Carroll läßt seine Alice in einem Kaninchenloch
verschwinden, und auch im Roman "Etidorhpa" von John Uri
Lloyd, einem legendenumwobenen Klassiker des Genres, geht es in
den Untergrund. Und weil darin zudem auch noch ein veritabler Rauschpilz-Trip
geschildert wird, fand jene merkwürdige Story ihren Weg bald
auch zwischen Leary, Ginsberg und Castaneda in die mystisch schwer
beladenen Bücherregale des psychedelischen Undergrounds.
MUSIK: (Der Glockenschlag zu Beginn von) TRÜFFELTANZ
/ Koinzer & Siebert
ETIDORHPA-ZITAT: ETIDORHPA !...
SPRECHER (als gehauchtes Echo): ...Aphrodite!...
ETIDORHPA-ZITAT: ...Die seltsame Geschichte eines geheimnisvollen
Wesens und der Bericht über eine Reise in die hohle Erde
wie sie in Manuskriptform an Llewelly Drury übergeben wurde!
MUSIK: (Die hallenden Schritte zu Beginn von) SINTFLUT
/ Heiner Goebbels
ETIDORHPA-ZITAT: Der Tag, an welchem die Ereignisse, über
die zu berichten ist, ihren Anfang nahmen, war einer jener Tage,
die eine Mischung aus Sonnenschein, Schauern und Schnee brachten
- mit einem warmen Morgen und einem Abend in klirrender Kälte.
Mein Name ist Johannes Llewellyn Llongollyn Drury. Ich wurde auf
Wunsch meiner Mutter Llewellyn genannt, aus Respekt vor ihrem Vater,
Dr. Evan Llewellyn, einem Wissenschaftler und spekulativen Philosophen.
Daß meine Vorfahren zu den ersten Siedlern im heutigen New
York gehörten und direkte Nachfahren walisischer Könige
waren, dies soll den Leser nicht interessieren, und darüber
will ich auch nicht schreiben. Und wer oder was ich bin und welche
Rolle ich in dieser Geschichte spiele, hat nur eine geringe Bedeutung.
Ich stand vor den glühenden Resten des Feuers, das ich vergessen
hatte nachzuschüren, als plötzlich eine weiche, klare
Stimme an mein Ohr drang: `Sie sind nicht allein!´
Ich drehte mich, und zu meinem Erstaunen sah ich am anderen Ende
des Raumes einen weißhaarigen Mann sitzen, der mich in völliger
Gelassenheit anblickte. Ich bin weder ein Feigling, noch glaube
ich an Geister, und trotzdem erstarrte ich zur Salzsäule.
`Ich werde Sie mit einer ungewöhnlichen Erzählung bekannt
machen´, fuhr der nächtliche Besucher fort.
`Die Geschichte, von der ich spreche, ist niedergeschrieben und
meine Absicht ist es, sie Ihnen vorzulesen. Und wenn die Lesung
beendet sein wird, werden wir den Manuskriptstapel versiegeln, und
ich werde Sie für immer verlassen. Sie werden es an einem sicheren
Ort verwahren und dort dreißig Jahre lang belassen. Erst wenn
dieser Zeitraum verstrichen sein wird, dann möchte ich, daß
Sie meine Geschichte der Welt mitteilen!´
`Wer sind Sie? Wie ist Ihr Name?´
`Ich-bin-der-Mann-der-es-getan-hat!´
`Was getan hat?´ `Fragen Sie nicht, das Manuskript wird es
Ihnen beantworten. Und nun seien Sie zufrieden, Llewellyn Drury,
und behalten Sie es wohl in Ihrem Gedächtnis: Ich-bin-der-Mann-der-es-getan-hat!´
SPR: Etidorhpa Aphrodite (in deutsch) Aphrodite (in
englisch)
MUSIK: (Die erste Strophe aus) APHRODITE / ASH
(As dark falls in these shores / Fell in love with Aphrodite
/
Her dark power in my heart / In my heart / Feel it now / Her beauty
never ends...)
ZITAT: Wir besuchten die `Endless Caverns´-Höhlen
in Virginia. Und sie erinnerten mich sehr an eine eigentümliche
alte Novelle, `Etidorhpa´, die in unserem Kreis in Leicombe
die Runde machte...
Lieber Hasting, im Zusammenhang mit jenem Buch, das Du mir empfohlen
hast, muß ich leider wieder einmal Zeugnis ablegen von meiner
langsamen Auffassungsgabe. `Etidorhpa?´ Der Name, doch offenbar
Griechisch, gab mir einige Rätsel auf. Eine geschlagene halbe
Stunde verbrachte ich damit, in Liddel & Scotts Wörterbuch
zu blättern, ehe es mir endlich dämmerte: `Aphrodite´,
rückwärts geschrieben!...
26. Januar 1918 - Dein H.P. Lovecraft
SPR: Als im 19. Jahrhundert die moderne Wissenschaft und polyglotte
Reiseschriftsteller so ziemlich jeden Winkel der Erdoberfläche
besucht, untersucht und entzaubert hatten, die weißen Flecken
auf der Weltkarte verschwanden, blieb den Erzählern märchenhafter
Geschichten nur noch der Weg in den Untergrund. Science-Fiction-
und Fantasy-Autoren wie Jules Verne und H.G.Wells beschrieben geheimnisvolle
Hohlwelten unterhalb der Erdoberfläche, selbst Edgar Rice Boroughs
schickte seinen Tarzan für ein besonders merkwürdiges
Abenteuer aus dem Urwald hinab in die Unterwelt.
MUSIK: (Die erste Strophe aus) REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE
/ PUHDYS (ab ca. 0:45)
(Als wir in den Leib der Erde drangen / schieden wir nicht
mehr die Nacht vom Tag / Wir gruben uns in Frost und Felsen / um
uns ein Heer von Blitzen lag...)
SPR: Und auch Lewis Carrolls Alice im Wunderland
beginnt mit ihrem Eintritt ins Erdreich in diesem Fall mit
dem Sturz in ein Kaninchenloch.
MUSIK: (Die polternden Geräusche aus) SINTFLUT
(ab ca. 4:20)
SPR: John Uri Lloyd veröffentlichte seinen Roman Etidorhpa
im Jahr 1895.
Und es wurde ein literarischer Erfolg. Bis zum Ende des Jahrhunderts
erschienen zehn weitere Auflagen und schon 1899 gab es eine erste
Ausgabe in deutscher Sprache.
MUSIK: MAGIC MUSHROOMS / HANS HASS jr. (ab ca. 0:30)
SPR: Doch zurück zu unserer Geschichte und in die Studierstube
von Llewelly Drury.
ETIDORHPA-ZITAT: Ich-bin-der-Mann, der unglücklicherweise
für sein zukünftiges Schicksal mit jenem Wissen unzufrieden
war, wie es aus den üblichen Büchern bezogen werden konnte.
Dies führte mich zu einer Bruderschaft. Und nachdem ich ein
Mitglied dieser Geheimgesellschaft geworden war und ich mir deren
mystische Geheimnisse angeeignet hatte, war mein Ansinnen, das,
was ich heimlich in ihren Logen gefunden hatte, verbotenerweise
zu veröffentlichen. Ich nannte die Schrift `Mein Bekenntnis´!
Oh! Warum nur verleitete mich mein böser Genius, dies zu tun?
SPR: Der Geheimorden rächte den Verrat seiner Geheimlehren.
Man entführte den Mann-der-es-getan-hatte, und schickte ihn
zur Wiedergutmachung seines Vergehens auf eine gefahrvolle Forschungsreise:
MUSIK: (Kutschengeräusche & Pferdewiehern)
ETIDORHPA-ZITAT: Ich wurde von zwei Personen unter den Armen
gepackt und in eine geschlossene Kutsche geworfen, die sofort abfuhr.
Am Ende der Fahrt wurde ich in ein Blockhaus gebracht. In tiefster
Nacht weckte mich ein Lärm, der durch das Öffnen der Tür
entstanden war, und sieben Maskierte traten, einer nach dem anderen,
in mein Gefängnis ein. Jeder trug eine brennende Fackel. Ich
erblickte sieben glühende Augenpaare, die auf mich gerichtet
waren. Und als ich mich von einem zum anderen wandte, erschienen
mir ihre schwarzen Kutten noch schwärzer, und die Dunkelheit
noch fürchterlicher. Dann zog einer eine Schachtel hervor,
die verschiedene Flaschen mit Flüssigkeiten enthielt, welche
er dann geschickt mischte, um damit mein Gesicht einzureiben. Ich
strich mit der Hand über mein Antlitz, es war plötzlich
mit Falten überzogen. Mein Gesicht war alt geworden und mein
Haar so weiß wie Schnee. Dann erhob einer die Stimme: `Es
ist so angeordnet worden, daß einige Auserwählte von
Zeit zu Zeit über die Schwelle gehen müssen, welche das
derzeitige Leben der Sterblichen von der Zukunft trennt, und Sie
sind als einer dieser Bevorzugten auserwählt worden. Sie werden
ein Feld betreten, das Sie jenseits der Grenzen der menschlichen
Wahrnehmung führen wird!´
MUSIK: (Der Beginn von) BREAK ON THROUGH / THE DOORS
(You know the day destroys the night / Night divides the day
/
Tried to run / Tried to hide / Break on through to the other side...!)
SPR: Die Grenzen der Wahrnehmung? The Doors of Perception!
In bestimmten Kreisen sollte man die alte Novelle später unter
besonderen Vorzeichen studieren. Im psychedelischen Underground
hatte man gelernt, das Unterirdische als eine Metapher zu deuten
für die unerforschten Tiefen der Seele und Etidorhpa
als eine verschlüsselte Tripstory. Jedenfalls fand Lloyds
Fantasy auch in diesem Milieu manch geneigten und pharmazeutisch
beflügelten Leser und Interpreten und seinen Weg in
die Regale - gleich neben Gurus wie Timothy Leary, Allen Ginsberg
und Castaneda.
ETIDORHPA-ZITAT: Wir reisten an den Ufern des Cumberland-Flusses
entlang und erreichten schließlich die Höhlengebiete
von Kentucky. Dort standen wir, als ich plötzlich fühlte,
wie meine Hände von hinten mit einem kalten, klammernden Griff
gefaßt wurden. Als ich mich umdrehte, sah ich mich einem einzigartig
aussehenden Wesen gegenüber. Es war weniger als 1,50 m groß.
Seine Arme und Beine waren nackt und seine bläuliche Haut glitzerte
im Sonnenlicht wie das glitschige Fell eines Seehundes. Es hob seinen
Kopf und ich erschauderte vor Furcht, als ich erkannte, daß
sein Gesicht nicht das eines Menschen war. Es waren keine Augen
zu darin erkennen...
MUSIK: (Höhlen- und Wassergeräusche aus) SINTFLUT
(ab ca. 5:25)
ETIDORHPA-ZITAT: ...Unwiderstehlich führte es mich zum
Fuß eines Berges. Dort sah ich einen herrlichen Strom den
Felsen entspringen.
`Dies ist der Eingang, welcher Sie zu den Geheimnissen der inneren
Welt führen wird!´
MUSIK: (Die zweite Strophe aus) REISE ZUM MITTELPUNKT DER
ERDE / PUHDYS (ab ca. 1:35)
(Keine Stimmen kamen mehr von draußen /
schweigend fuhrn wir durch erstarrtes Glas /
Smaragde traten aus Gestein / in Höhlen voller blauem Gas /
Uns trieb die Sehnsucht / uns trieb nicht Ruhm und Geld /
Uns trieb die Sehnsucht / zum Mittelpunkt der Welt...)
SPR: Ganz unterschiedliche Leserkreise wurden aufmerksam. Die Liebhaber
verstaubter Schauergeschichten stießen zwischen Edgar Allan
Poe und E.T.A. Hoffmann auf Uri Lloyd, ebenso die Fans alter Science-Fiction
und selbst der literarisch interessierte Pilzfreund entdeckte das
Buch als eine spannende Lektüre.
MUSIK: (Die raschelnden Töne aus dem Beginn von)
TRÜFFELTANZ / Koinzer & Siebert (ab ca. 0:15)
ETIDORHPA-ZITAT: Der Pilzwald Die Verzauberung!
In den Kammern, durch welche wir nun kamen, sah ich im weichen Licht
große Pfeiler, die mit schirmähnlichen Kappen bedeckt
waren, einige von ihnen erinnerten mich an die gewöhnliche
Giftpilze der oberen Erde. Einmal standen sie vereinzelt wie riesige
Wächter da, dann wieder in Reihen und bildeten Alleen. Die
säulenförmigen Stiele, die länger waren als mein
Körper, waren mit diamantförmigen Zeichnungen oder anderen
geometrischen Figuren reliefartig versehen, als ob sie von Meisterhand
aus reinem Alabaster gezogen worden wären. Darüber befand
sich, so delikat wie die feinsten weißen Spitzen, ein emailartiges
Flechtwerk, das an Schönheit bei weitem die erlesenste Näharbeit
übertraf. Es konnte keine Zweifel geben, daß ich mich
in einem Wald aus riesigen Pilzen befand. Ich legte meine Hand auf
den Stamm einer dieser Pflanzen und fand heraus, daß er nachgiebig
war. Aber im Gegensatz zu demjenigen eines feuchten und kalten Giftpilzes
auf der oberen Erde, war er erstaunlich angenehm warm und weich
wie Samt. `Riechen Sie an Ihrer Hand´, sagte mein augenloser
Führer. Ich tat es und atmete ein Aroma wie das von frischen
Erdbeeren.
SPR: In den späten 60ern jedenfalls begannen die beleseneren
unter den Freaks in Kalifornien und anderswo in der Weltliteratur
Ausschau zu halten nach Urtexten ihrer Drogensubkultur. Hermann
Hesses Steppenwolf wurde wiederentdeckt, Aldous
Huxleys Schöne neue Welt neu gedeutet und
auch aus Lloyds Etidorhpa ließ sich - zwischen
zwei Joints - so manche schöne Stelle zitieren.
MUSIK: (Höhlengeräusche und Schritte aus dem Beginn von)
SINTFLUT
ETIDORHPA-ZITAT: Dann sah ich einen besonders ungewöhnlichen
Pilz. Der konvexe Teil seines Schirms lag unten und der große
Kopf stand umgekehrt auf dem Stiel. Das Außergewöhnlichste
war, daß die Lamellen mit Früchten bedeckt waren. Er
brach eine davon auf, indem er sie auf den steinigen Boden schlug,
und reichte mir dann eine Hälfte der Schale, die mit grüner
Flüssigkeit gefüllt war. `Trinken Sie!´ Und ich
tat, wie er mich angewiesen hatte...
MUSIK: (Die Rotoren-Geräusche aus) SINTFLUT
(ab ca. 4:10)
ETIDORHPA-ZITAT: ...Als wir meditierend so entlangschritten,
wurde ich mir der Tatsache bewußt, daß unser Weg steil
nach unten führte. Steinfiguren tauchten vor meinem Auge auf.
Sie hatten die Form von Bäumen, Sträuchern oder Tieren
und standen still wie Statuen da. Zumindest in meinem verwirrten
Geisteszustand konnte ich Ähnlichkeiten mit vielen solcher
bekannten Gegenstände ausmachen. `Springen Sie nach oben´,
forderte mein Begleiter mich auf. Ich gehorchte und hüpfte
mit einer Kraft, die mich nach meiner Ansicht 20 cm über den
Boden angehoben hätte, allerdings sprang ich in Wirklichkeit
fast 2 m hoch. Es erschien so, daß ich das luftige Ebenbild
meines früheren Selbst geworden war. Ich zwickte mich, um sicher
zu sein, daß es kein Traum war. Wir führten unsere Reise
fort und stürmten immer schneller voran, indem wir Hand in
Hand dahingaloppierten, immer weiter nach unten in die beleuchteten
Höhlen der Erde. Ich wurde von einem herrlichen Gefühl
übermannt, das ich nur als verzückte Fröhlichkeit
bezeichnen kann!
SPR: Zauberpilze in den Höhlen von Kentucky!
Halluzinogene Pilze als Einstiegsdroge - im wahrsten
Sinne des Wortes die konsumiert auch Alice, als sie von einer
Wasserpfeife schmauchenden Raupe geistesverwirrende Pilzstückchen
kredenzt bekommt. Und auch beim Autor dieser Geschichte argwöhnte
man - nicht ohne Grund daß der Märchenerzähler
ziemlich genau wußte, wovon er schrieb. Während die berauschte
kleine Alice also von einem weißen Kaninchen begleitet den
Märzhasen und den verrückten Hutmacher besucht, stellt
Lloyd unserem Mann-der-es-getan-hat einen augenlosen Grottenolm
an die Seite - als Pfadfinder ins metaphysische Jenseits. Doch während
in der Biographie des dichtenden Eigenbrötlers Lewis Carroll
alle Spekulation am Ende doch nur Spekulation blieb, schien die
Sache im Fall Lloyd von Anfang an klar zu sein. Und tatsächlich
sind gewisse Verdachtsmomente kaum von der Hand zu weisen. Zusammen
mit seinem Bruder Curtis Gates publizierte er ein dreibändiges
Standardwerk über medizinisch wirksame Pflanzen. The
Drugs and Medicines of North America. Seine botanische Bibliothek
war in Fachkreisen weltberühmt. Unter seinen wissenschaftlichen
Aufsätze finden sich zudem verdächtig viele über
Nachtschattengewächse wie die Tollkirsche, über den Coca-Strauch,
Die Götterpflanze der Inkas, oder über den
Witch-Hazel, die Zaubernuß Hamamelis.
Als einer der ersten Wissenschaftler studierte er den Gebrauch pflanzlicher
Arzneien bei den Ureinwohnern Amerikas. Vor allem der Sonnenhut,
in Naturheilerkreisen heute besser bekannt als Echinacea,
wurde von ihm aus der indianischen in die moderne Pharmazie übernommen.
Alte Porträtfotos zeigen ihn zumeist mit allerlei geheimnisvollen
Flüssigkeiten in Gläsern und brodelnden Kolben und Karriere
als Apothekerutensil machte vor allem der Lloyd Extraktor,
ein Gerät, mit dem sich potente Pflanzenessenzen und auszüge
(zu wissenschaftlichen und anderen Zwecken) herstellen lassen.
Bei einer solchen Vita scheint die Indizienkette eigentlich zweifelsfrei
geschlossen und als letztinstanzliche Autorität meldete sich
schließlich Terence McKenna zu Wort, der große Prophet
der Magic Mushrooms:
ZITAT: John Uri Lloyd, dem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
die psychoaktive Wirkung von Psilocybin enthaltenden Pilzen bewußt
war. Die Beweise, daß Lloyd die Folgen von Psilocybin...
SPR: ...der wirksamen Substanz in den Narrenschwämmen...
ZITAT: ...am eigenen Körper erlebt hat, sind überwältigend.
Er war ein Fin-de-siècle-Charakter, sowohl ein kompetenter
Pharmazeut, als auch ein Mann mit einer Leidenschaft für das
Okkulte.
Am 19. April 1849 als ältester Sohn eines Ingenieurs und Nachfahre
eines Gouverneurs in West Bloomfield / New York geboren, zog er
über Kentucky nach Cincinnati. Dort erlernte er im Alter von
15 Jahren den Handel mit medizinischen Drogen. Er arbeitete als
Labormanager und zusammen mit seinem Bruder publizierte er eine
Vierteljahreszeitschrift. Noch heute legt das Magazin `Lloydia´
Zeugnis ab für die Leidenschaft der Gebrüder für
Pharmazie und verwandte Gebiete. John Uris Bruder galt als
einer der führenden Pilzbotaniker seiner Zeit und verschaffte
sich umfangreiche Pilzsammlungen, darunter auch solche aus der Gegend
des mexikanischen Golfs und der Südstaaten der USA. Und es
können eigentlich kaum Zweifel daran bestehen, daß ihm
dabei auch die Spezies Stropharia Cubensis begegnet sein muß...
SPR: Erst ein halbes Jahrhundert nach Lloyd, in den 50er Jahren
des 20. Jahrhunderts, beschrieb der Pilzforscher Gordon Wasson erstmals
den Gebrauch dieser Art in den Ritualen und Heilungen mexikanischer
Schamanen und machte so die westlichen Welt mit einem neuen Rauschmittel
bekannt. Bis dahin wußte die akademische Wissenschaft nur
von der berauschenden Wirkung des Fliegenpilzes.
ZITAT: ...Curtis Gates Lloyds in die Tausende gehende
Sammlung wurde später vom Smithonian Institute übernommen.
Vielleicht würde man bei einer umfassenden Prüfung auch
auf Notizen von seiner Hand über psychoaktive Pilze stoßen.
Jedenfalls scheint es klar, daß Uri Lloyds bizarre Hohlweltnovelle
`Etidorhpa´ eine Art Labyrinth war, in dem er seine Apotheosis
persönlicher Erfahrungen der Pilzwelt unterbringen konnte!
Und in einer Fußnote zum 7. Kapitel, da läßt er
die Katze endgültig aus dem Sack...
ETIDORHPA-ZITAT: Wenn ein Chemiker durch Experimente auf eine
chemische Substanz stieße, deren Wirkung seinen Geist beeinflussen
und seinen Stift zur Niederschreibung ähnlich extravaganter
Ideen brächte, wie sie in den hier beschriebenen Halluzinationen
zu finden sind, oder ungewöhnliche Sätze bilden würde,
die über seine normalen Fähigkeiten hinausgehen, obwohl
er die Spätwirkung einer solchen Droge nicht einzuschätzen
vermag, wäre es nicht seine Pflicht, selbige Entdeckung vor
anderen zu verbergen? Müßte er nicht die Existenz einer
solchen Frucht der Kunst des Chemikers der Menschheit vorenthalten?
Ein, zwei Schlucke von solch einem potenten Mittel zu nehmen und
dann in der Lage zu sein, Sätze zu formulieren, die die Geschichte
seiner Macht beschreiben, mögen einem wachen Menschen auf der
Hut keinen Schaden antun, aber der Menschheit als solcher muß
eine so durchdringende Essenz vorenthalten werden. Mache so eine
Substanz allgemein zugänglich, und sie wird im Menschenblut
fermentieren, sie mag von Seele zu Seele wandern, bis die Welt plötzlich,
bevor sie darauf gefaßt ist, der zunehmenden Potenz des Mittels
ausgeliefert ist, die unsere Zivilisation aus den Angeln heben oder
zerstören wird und die Menschheit ausrotten!
SPR: Der Mann kannte sich also offenbar bestens aus im Reich der
Drogen, der Psychopharmaka und vielleicht auch der Aphrodisiaka
!?
MUSIK: aus INSIDE THE TAJ MAHAL / PAUL HORN
ETIDORHPA-ZITAT: `Ich möchte Ihnen nur von einigen Substanzen
erzählen, die in den verschiedenen Ländern verwendet werden:
Die Nuber stellen ein Gerstenbier her, das sie Bouze nennen. Die
Ureinwohner des malayischen Archipels fermentieren und trinken den
Saft der Blumenstiele der Kokosnuß. Die Tatarenstämme
stellen ein berauschendes Getränk aus Stutenmilch her, welches
sie als Koomis bezeichnen, und auf den Sandwich-Inseln liefert ein
Strauch das Rauschmittel Kava-Kava. Im Herzen von Afrika stellen
Kannibalenstämme aus Getreide Legyce her und geben sich mit
ihrem barbarischen Trunk wilden Orgien hin. In China gab man sich
seit den Anfängen dem Wein hin, und die chinesische Nation
wäre an ihrer Trunksucht zugrunde gegangen, wenn nicht ihre
Weisen Philosophen, vor allem Konfuzius, welcher das Ende voraussah,
dagegen gekämpft hätten. Opium, das fürchterliche
Rauschmittel, das Millionen versklavt, kann entweder ein Freund,
ein Begleiter oder ein Meister sein, wenn der Mensch es erlaubt.
In Südamerika sind die Blätter der Coca-Pflanze ein stimulierendes
Mittel, das kaum weniger schlimm als Heroin ist. Die vedischen Menschen
führten ein liederliches Leben, und viele Seiten des wundervollen,
heiligen Buches der Rig-Veda sind der Trunksucht gewidmet. Die Cannabis-Pflanze
liefert ein Rauschmittel, das als Haschisch bekannt ist...!´
SPR: Für McKenna stellt sich zuletzt nur noch eine entscheidende
Frage:
ZITAT: Diese Auszüge sollten den vorurteilsfreien Leser
davon überzeugen, daß John Uri Lloyd die bewußtseinserweiternden
Agenzen des Psilocybinpilzes entdeckt und ausprobiert hat. Um anschließend
seine Entdeckung geheim zu halten? Vielleicht fürchtete er
die öffentliche Meinung. Eine andere Möglichkeit ist die,
daß Lloyd Elitist war. Vielleicht war er, wie später
auch Aldous Huxley, der Meinung, daß nur bessere Menschen
Halluzinogene benutzen sollten? Von dieser Perspektive würde
`Etidorhpa´ zweierlei Zwecken dienen: Die Geschichte teilt
das Geheimnis des Pilzes mit den Durchblickern, die über ausreichende
Kenntnisse oder Phantasie verfügen und es schreckt zugleich
jene Unwürdigen ab, die nicht unter die Oberfläche tauchen
können!
SPR: Elitist!? Tatsächlich gab es lange vor den
Hippies, welche den Drogenkonsum als wohlfeiles High für Jedermann
propagierten, in gebildeten Kreisen Zirkel, die exzessiv mit Haschisch,
LSD, Meskalin und auch Pilzen experimentierten. Walter Benjamin
gehörte dazu, Ernst Jünger und Albert Hofmann und im 19.
Jahrhundert viele prominente Schriftsteller wie Balzac, Dumas, Hugo,
Baudelaire oder auch Thomas de Quincey. Und hier versuchte man,
wie die Schamanen anderer Kulturen, Erfahrungsberichte und den Konsum
nur einer Elite zugänglich zu machen.
Darauf hin deutet auch, daß Lloyd sein Buch vor der Veröffentlichung
zuerst an eine ausgewählte Leserschaft schickte und Kritik
erbat: an einen Anwalt, einen Zeitungsverleger sowie an den Präsidenten
der amerikanischen Börsenmaklervereinigung. Und der als Zauberpilz-Entdecker
erwähnte Gordon Wasson, der war übrigens im bürgerlichen
Leben ein erfolgreicher New Yorker Investmentbanker.
McKenna interpretiert die in Etidorhpa ausgesprochenen
expliziten Warnungen vor Drogenmißbrauch in diesem Sinne.
ETIDORHPA-ZITAT: Gehen Sie wohin sie wollen, überall
neigen die Menschen dazu, sich zu berauschen, und trotzdem ist es
nicht der Gebrauch, sondern der Mißbrauch von Rauschmitteln,
den die Menschen zu fürchten haben!
SPR: Und sein glitschiger Begleiter führt ihn in ein drastisches
Panoptikum:
MUSIK: (Die kichernden Stimmen aus)
KELLERDSCHUNGEL / KÖLNER SAXOPHONMAFIA (ab ca.
0:50)
und (die Schreie aus) SINTFLUT (ab ca. 1:00)
ETIDORHPA-ZITAT: `Hören Sie! Hören Sie sie nicht?
Hören Sie! Die Rufe der Trunkenbolde!´ Ich bemerkte ein
Gewirr von Stimmen, die scheinbar aus den Tiefen unter uns heraufstiegen.
Plötzlich tauchte aus einem Pilzstiel in der Nähe von
uns eine schreckliche Kreatur auf und watschelte auf mich zu. Sie
hatte die Gestalt eines Menschen, und trotzdem bewegte sie sich
wie eine Schlange. `Kommen Sie´, sagte mein Führer, `lassen
Sie uns durch die Höhle der Trunkenbolde hindurchgehen!´
Plötzlich wich ich vor Schrecken zurück, denn zu meinen
Füßen gewahrte ich einen großen, lebenden menschlichen
Kopf. `Was ist das?´ keuchte ich. `Das Schicksal eines Trunkenbolds.
Dies war einst ein intelligenter Mann, aber nun hat er seinen Körper
verloren!´ Wir kamen zu einer großen Höhle, die
wie ein gewaltiges Amphitheater aussah und am Boden wimmelte es
von grotesken Wesen. Auf meiner rechten Seite erblickte ich ein
einzelnes Bein, das volle vier Meter hoch war, hinter diesem riesigen
Glied sah ich ein großes Ohr, dann eine Nase. `Warum sind
sie so entstellt?´ `Wenn Sie die Geistesstruktur einer Versammlung
von Erd-Säufern sehen könnten, dann würden Sie Wesen
wahrnehmen, die geistig genauso entstellt sind wie diese hier körperlich.
Ein Trunksüchtiger ist eine Monstrosität. Auf der Erdoberfläche
wird der Geist abnormal, hier leidet der Körper!´
Dann schwebte ich hilflos wie eine Feder in die Höhle der Trunkenbolde!
SPR: Delirierend gerät Der-Mann in schlechte Gesellschaft -
doch zuletzt widersteht er gottlob allen Versuchungen, sich grundlos
zu berauschen. Er hat seine Prüfung bestanden und erkannt,
daß nur heilige Zwecke den Drogenkonsum rechtfertigen.
MUSIK: (Die Rotoren-Geräusche aus) SINTFLUT
(ab ca. 4:10)
ETIDORHPA-ZITAT: Im normalen Zustand fand ich mich wieder
in den Erdhöhlen zurück, auf meinen Knien neben dem seltsamen
umgekehrten Pilz, von dessen Frucht ich auf Anordnung meines Begleiters
gekostet hatte. `Sie haben einen Teil der Flüche der Trunksucht
und des Deliriums der Rauschmittel erlebt. Tausende von Männern
auf der Erde sind in ihren Halluzinationen während ihres trunkenen
Zustands durch heißere Höllen gegangen, als Sie sie gesehen
haben!´
Dann ging es weiter hinab. Statt der schweren, kurzen Schritte wie
auf der Erdoberfläche schnellten wir mit einem Mal 10 oder
20 Meter voran, wobei wir leicht vom Boden abhoben. Ich verlor jegliches
Zeitgefühl ich wußte nicht mehr, ob Tage oder
Wochen vergangen waren. `Wie wird diese ereignisreiche Reise enden?´
`Friedlich! Das Ende wird friedvoll sein!´
SPR: Und damit ist er reif und bereit für die letzte und tiefsinnigste
Offenbarung.
MUSIK: aus TODORA / LE MYSTERE DES VOIX BULGARES
ETIDORHPA-ZITAT: Etidorhpa!...
SPR (hier noch einmal als gehauchtes Echo): Aphrodite! Venus! Göttin
der Liebe!
ETIDORHPA-ZITAT: Dann wurde ich Klänge gewahr, die sich
wie ferne Musik anhörten. Ich erhob meinen Kopf und horchte.
Die Töne, die herangeschwebt kamen, waren süß, einfach
und wunderschön. Allmählich kamen aus den Gängen
der Höhle Gruppen strahlender weiblicher Wesen herangeschwebt.
Einige Frauen waren in kurze Roben eingehüllt, wie sie von
den Tänzerinnen vergangener, heiliger Zeiten getragen worden
waren. Nie zuvor hatte ich eine solche Lieblichkeit in der menschlichen
Rasse gesehen. Jedes Gesicht war so perfekt wie das Bild einer Madonna
eines Meisters, und trotzdem schienen nicht zwei Frauen die gleiche
Art von Schönheit zu besitzen. Einige hatten eine schwarze
Gesichtsfarbe mit glattem schwarzem Haar, andere waren hellhäutig
mit Haaren, deren Farben von hellbraun bis gülden reichten.
Einige hielten seltsame Musikinstrumente in ihren Händen. Auf
diese Weise befand ich mich wiederum im Zentrum einer Menge, aber
diesmal nicht abstoßender Monster, sondern wundervoller, lieblicher
Wesen. Niemals zuvor war die leiseste Andeutung vorhanden gewesen,
daß auch das weibliche Geschlecht in diesen stillen Kammern
existierte. Eine unbeschreibliche Musik verband sich mit der Poesie
der Bewegungen. Ich war verzaubert, die Welt verschwand und alles
wurde zu einem freudigen Erbeben und zu einem Gefühl absoluten
Entzückens. Durch einen breiten Gang schritt eine einzelne
Gestalt direkt auf mich zu. `Mein Name ist ETIDORHPA! In mir gewahren
Sie den Geist, der die Menschen erhebt und die schrecklichsten Leidenschaften
besiegt. In der gesamten Geschichte, bis hin zu den Zeiten, die
nun als legendäre Mythologien bekannt sind, habe ich die Welt
beherrscht und gesegnet. Das Universum beugt sich meiner Autorität.
Sterne und Sonnen pulsieren verliebt, pochen im Weltraum und küssen
sich gegenseitig in Strömen aus Licht. Das wilde Tier kriecht
unter meiner Verzauberung zu seinem Lager zurück und schnurrt
sanft mit seinen Jungen; selbst die Menschen vergessen ihren Haß...
MUSIK: (Noch einmal die erste Strophe aus) APHRODITE
/ ASH
ETIDORHPA: ...Ich bin unter vielen Namen bekannt und habe
vielen Menschen geholfen. Ich, ETIDORHPA, stehe stellvertretend
für die höchste Liebe des Menschen!´ Sie hörte
zu sprechen auf, und als ich auf die Gestalt neben mir schaute,
vergaß ich mich in der Verzückung dieses Blickes selbst.
`Sie müssen ein Engel sein!´ stammelte ich. Ich fiel
auf meine Knie. Arm in Arm gingen wir ins Reich des Friedens und
der Ruhe.
Ich hatte das Land von ETIDORHPA erreicht DAS ENDE DER WELT!
SPR: Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan!
Und Der-Mann-der-es-getan-hat verkündet Llewellyn Drury in
einer kalten Winternacht die letzten Wahrheiten über das Gute
und das Schöne, über die Liebe und die heilige Ekstase.
ETIDORHPA-ZITAT: Mein geheimnisvoller Gast las die letzten
Worte des Manuskriptes, legte dann den Papierstapel auf den Tisch
und stützte seinen Kopf auf seine Hand, während er gedankenverloren
in das offene Feuer des Kamins blickte.
`Sie haben nun einen Teil meiner Geschichte gehört, den Teil,
der mir aufgetragen wurde, Ihnen zu offenbaren!´ `Aber Sie
werden mir noch erzählen, was Sie gesehen und erlebt haben
im Land der ETIDORHPA.´ `Nein´, sagte er, `dies
ist das Ende. Die Menschen sind derzeit nicht einmal in der Lage,
diese Schrift zu verstehen. Ich habe aus diesem Grund verlangt,
daß dreißig Jahre vergehen sollen, bevor der Text veröffentlicht
wird. Ein paar Geister werden dann vielleicht bereit sein, ein paar
Dinge besser zu verstehen!´
MUSIK: (Die dritte Strophe aus) REISE ZUM MITTELPUNKT DER
ERDE / PUHDYS (ab ca. 3:05)
(Stürme packten uns so wie Magneten /
mancher Freund verlor schon Kraft und Mut /
Vielleicht im Fluß der Zeit versunken / schwamm unser Schiff
in Feuerglut /
Uns trieb die Sehnsucht uns trieb nicht Ruhm und Geld /
Uns trieb die Sehnsucht zum Mittelpunkt der Welt)
ETIDORHPA-ZITAT: Ob ich hypnotisiert worden bin oder in Trance
geschrieben habe, ob ich geistig verwirrt bin oder der Welt wahrheitsgemäß
eine Lebensgeschichte wiedergegeben habe, ob dieses Buch eine reine
Erfindung ist oder prophetischer Natur, ob es wilde Spekulationen
sind, das bleibt dem Urteil des Lesers überlassen. Soweit es
mich, Llewellyn Drury, betrifft, ist dies das ENDE!
SPR: Auch was die ominöse Hauptfigur des Romans anbetrifft
gab es von Beginn an allerlei Mutmaßungen. Existierte Drurys
nächtlicher Besucher vielleicht wirklich? Auch im Vorwort einer
gerade eben erschienenen Neuausgabe des Romans spekuliert man darüber:
ZITAT: Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß
es sich hierbei um einen Mann namens William Morgan handelt. Dieser
lebte im Staat New York. Er war einer Freimaurerloge beigetreten
und hatte bald danach ein Buch über die Riten dieser Geheimorganisation
veröffentlicht. Im August 1826 wurde er entführt und nach
Canandaiga gebracht. Dort verlieren sich dann seine Spuren. Joseph
Smith, der berühmte Mormonenführer, lebte nur 15 km von
Canandaiga entfernt und war erstaunlicherweise ebenfalls ein Freimaurer,
der an ein Land jenseits der Pole glaubte. Und er soll sogar mit
der Witwe von Morgan verheiratet gewesen sein!
SPR: Die Freimaurer also die üblichen Verdächtigen!
Und unter Eingeweihten ist man sich außerdem längst sicher,
auch den Eingang ins Innere der Erde, irgendwo dort, in den Tälern
Kentuckys, wiedergefunden zu haben. Natürlich hält man
ihn geheim! Und, wer weiß, vielleicht ist ja gerade wieder
jemand unterwegs? Dort unten!
Weniger Phantasie bedarf es allerdings, sich vorzustellen, wie manch
ein zeitgenössischer Leser in Kentucky oder anderswo die Wiesen
oder das Internet durchstreift auf der Suche nach Zauberpilzen
nach dem Spitzkegligen Kahlkopf und nach Stropharia
Cubensis in der Hoffnung auf eine Begegnung mit ETIDORHPA!
MUSIK: (Die letzten Takte aus) MAGIC MUSHROOMS / HANS
HASS jr.
LITERATUR:
- ETIDORHPA John Uri Lloyd (Verlag Wilhelm Friedrich
/ Leipzig 1899)
- und Vorwort aus ETIDORHPA (Michaels Verlag / Peiting
2004)
- Terence McKenna-Zitate aus Ronald Rippchen ZAUBERPILZE
(Der Grüne Zweig 155 / Löhrbach 1994)
- H.P. Lovecraft "Letters to Alfred Galpin" (Hippocampus
Press 2003)
MUSIK:
- Heiner Goebbels Sintflut (LP-Vor der Flut
Eigelstein ES-2025/26 EfA 17-6025/26)
- Kölner Saxophonmafia Kellerdschungel (LP-Vor
der Flut s.o.)
- Koinzer & Siebert Trüffeltanz (LP-Vor
der Flut s.o.)
- Paul Horn Inside the Taj Mahal (LP-Inside the
Taj Mahal Kuckuck Schallplatten 062)
- Hans Hass jr. Magic Mushrooms (CD-Magic Mushrooms
AIM Aquarius 0080 LC5565)
- Le Mystere des Voix Bulgares Todora (LP-Le Mystere...
Disques Cellier No 008)
- Puhdys Reise ins Innerere der Erde (CD-Live
im Friedrichstadtpalast Unionton B00005ALZG)
- Ash Aphrodite (CD-Nu Clear Sounds Infectious
INF 060CD)
- The Doors Break on through (CD-The Doors
France WE 835 / 7559-74007-2)
Dank an Lutz Neitzert für die Erlaubnis zur
Veröffentlichung im Archiv Sterneck.net.
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