Sterneck.Net



STERNECK.NET

Cybertribe-Archiv

Utopia  |  Politik  |  Ökologie  |  Gender  |  Sex  |  Cyber
Ritual  |  Drogen  |  Musik  |  Literatur  |  Vision  |  Projekte  |  English

Claus Sterneck / Claus in Iceland
Claus in Iceland  |  Pictures+Sounds  |  Ausstellungen  |  Musik  |  Facebook  |  News  |  English

Wolfgang Sterneck
Artikel+Texte  |  Foto-Reportagen  |  Bücher  |  Workshops  |  Musik  |  Facebook  |  News  |  English

Archiv Sterneck.net
www.sterneck.net contact@sterneck.net


Frauen für eine neue Friedenskultur:

FRAUENFRIEDENSMANIFEST 2000

Wir, die Frauen der Welt, wollen, dass die Gewalt von der Erde verschwindet.

Wir wollen, dass Friede einzieht in die Beziehungen zwischen den Völkern, zur Natur und in der Liebe.

Alles, was jung ist, soll eine Chance erhalten, zu wachsen und sich frei zu entfalten.

Dies ist unser politischer Wille.

Alles, was lebt, liegt uns am Herzen. Alles, was Haut und Fell hat, schützen und pflegen wir wie eine Mutter.

Die Erde, unsere Heimat, liegt unter dem Bann einer globalen Kette von Angst und Gewalt.

Es sind unsere Kinder, die in den Kellern von Grosny und auf den Minenfeldern von Angola sterben.

Es sind unsere Schwestern, wir selbst, die in Afghanistan und Afrika gesteinigt und verstümmelt werden für ihre Weiblichkeit und Parteinahme.

Es sind unsere Geliebten, die in der Türkei, in Burma und vielen anderen Ländern in Gefängnissen gefoltert werden für ihr freies Denken; unsere Söhne, die in Russland, China oder Jugoslawien in Kriegen kämpfen müssen, ohne je einen Sinn des Kampfes zu sehen.

Es sind unsere Mitgeschöpfe, die Tiere, Pflanzen, Flüsse, die auf allen Erdteilen gequält, ausgerottet und vergiftet werden.

Kriege gegen Mensch und Natur gehen im Äußeren um Ressourcen, Religion oder Autonomie. Im Inneren sind sie immer auch das Ventil für die gestaute Lebensenergie der Wut oder Sexualität.

Die Erde, unsere Heimat, liegt nach 5000 Jahren Männerherrschaft unter einem Bann von Angst und Gewalt. Die Erde ist krank durch die einsame Härte und Verzweiflung des Mannes, der die Frau neben sich und die weibliche Orientierung verloren hat. Sie ist krank auch durch das Schweigen, die Duldung und das Mitmachen der Frauen.

Es wird auf der Welt erst Frieden geben, wenn die weibliche Stimme wieder gehört wird.

Es wird auf der Welt erst Frieden geben, wenn in der Liebe und im Miteinander kein Krieg mehr ist.

In diesem Wissen gründen wir, die Frauen der Welt, eine Solidarität unter uns, die so tief ist wie die Erde und die auch dann hält, wenn wir denselben Menschen lieben.

Aus dieser Solidarität heraus gründen wir eine neue Partnerschaft mit den Männern, dass die friedenschaffenden Qualitäten beider Geschlechter zusammenwirken.

Wir erinnern uns an das weibliche, sinnliche und intuitive Friedenswissen, das es auf der Erde bereits gab in einer Zeit, wo die Frauen als Priesterinnen und Heilerinnen die Geschicke ihres Volkes führten.

Dieses Wissen, diese weibliche Stimme werden auf der Erde wieder gehört.

Wir brauchen nicht nur Reformen, wir brauchen ein anderes Leben.

Wir, die Frauen der Welt, setzen in Partnerschaft mit den Männern dieses Wissen und unsere Liebe ein, um rund um den Globus Orte der Heilung, Gemeinschaften und Friedensdörfer aufzubauen. Durch sie soll der neue Geist der Verbundenheit mit allen Wesen einziehen. Damit wir, Frauen und Männer, für unsere tiefe Liebe zueinander eine friedliche Perspektive finden können.

Wir rufen alle auf: Frauen und Männer, Huren und Heilige, Alte und Teenager, Mütter und Singles, Lesben und Nymphomaninnen, Inländer und Ausländerinnen; Gruppen, Organisationen, Familien und Unternehmen: Investiert Euer Engagement, Eure Lebensfreude, Euren Glauben und Euer Geld nicht mehr in die untergehenden Systeme der Gewalt. Entzieht dem Wahnsinn der Normalität Euren Gehorsam! Investiert statt dessen in die neue Perspektive des Friedens und der Verbundenheit mit allen Wesen.

Gemeinsam bilden wir den neuen Friedensring, das sehende, handelnde, parteinehmende Herz der Erde.


Das Manifest entstand auf dem Frauenkongreß "Die weibliche Stimme - für eine Politik des Herzens" im Juni 2000 bei Berlin.
Zeitschrift ”Die weibliche Stimme



Zurück zur Übersicht